Der Geist der Katharer

Hallo zusammen. Bevor ich auf mein eigentliches Anliegen und den sperrigen Titel zu sprechen komme, möchte ich darauf eingehen, wie ich überhaupt dazu komme, mich hier an Euch zu wenden, und wer ich überhaupt bin. Der gesamte Text erfolgt in Schritten, Schritt Eins wird die Selbstdarstellung sein, Schritt Zwei eine kurze Betrachtung des Titels, Schritt Drei wird eine ausführliche Betrachtung meines Anliegens sein, ich werde, so weit ich das kann, auf für und wider eingehen. In Schritt Vier werde ich etwas skurill, es wird vor allem um Ideen gehen.
Im November wandte ich mich direkt an die Redaktion von Rubikon, weil ich Hilfe bei der Gründung einer Partei suche. Es kam zu einem kleinen Nachrichtenaustausch, der sehr nett war, und der mich zu der Schlußfolgerung brachte, daß ich einen Texte verfasse, den ich an Rubikon mit der Bitte um Veröffentlichung schicken werde; hier ist er jetzt, der Text. Seit November überlege ich, denke darüber nach, was ich wie schreibe. In der Hauptsache aber lese ich, verbringe ich meine Zeit lesend, also auch einige der vielen Texte, die man auf Rubikon finden kann. Einiges finde ich so gut und schön, daß ich im eigentlich denke, meinen Beitrag braucht es nun wirklich. Es wird so viel auch richtig gutes geschrieben, da braucht es deinen Beitrag nicht wirklich. Schauen wir mal, ich bin natürlich, was meine Schreibe angeht befangen. Es gibt so viele die das besser können, da ist mir mein Geholpere fast schon peinlich. Aber ich bin nach wie vor der Meinung, es muß was geschehen. Und ich möchte das auch noch etwas weiter vertiefen, es gibt ja schon basisdemokratische Parteien. Die Demokratie in Bewegung habe ich kennengelernt (DiB), ganz nette Leute, die Basisdemokratische Partei habe ich über Rubikon kennengelernt, scheinen auch nette Leute zu sein, haben was für sich. Es geht mir auch nicht um Konkurrenz, die sich gegenseitig schwächen. Aber das gegebene Parteiensystem zeigt immer deutlicher, daß es so einfach nicht geht. Die CDU ist korrupt, im Kern korrupt, die SPD ist überflüssig, die Linken erreichen zu wenig, die Grünen sind fast schon abartig autoritär, vor allem wenn man ihre Herkunft bedenkt, und die FDP? Zu klientelorientiert und was weiß ich. Zur DiB möchte ich anfügen, ich hatte überlegt, mich um eine Aufnahme zu bewerben, aber der Wunsch ist mit der notwendigen Gesinnungsprüfung vollständig erloschen. Das geht nicht, das mache ich nicht mit. Wo bitte sehr sind wir denn? Und die Basisdemokratische Bewegung geht mir nicht weit genug, das werdet ihr im weiteren Verlauf seh
en und verstehen. Und wie gesagt, es geht nicht um Konkurrenz, das wäre der vollständig falsche Ansatz. Es geht um Ergänzung, die Leute sollen ruhig unterschiedliche Angebote wahrnehmen dürfen, und ich drücke den beiden Parteien alle Daumen für ein gutes Gelingen, für richtig viel Erfolg, ihr seid Gute. Ich bin ja eher schwierig ;). Ergänzung, synergetische Effekte, das muß es sein.Dieses ständige, die persönlichen Belange, Bedürfnisse über die Notwendigkeiten der Allgemeinheit zu stellen, muß einfach mal ein Ende finden.Es ist schon erstaunlich, von der Wirtschaft kann man nichts anderes erwarten, Aber von Politikern, die im Licht der Öffentlichkeit stehen, schon. Leute, deren Basisversorgung muß man ja mittlerweile sagen, durch die Öffentlichkeit gewährleistet wird, benehmen und verhalten sich vor allem egozentrisch. Die Linken kann man da gerne ausnehmen, ich glaube zu wissen, daß sie sich en gros anders verhalten, aber eine tiefe Massenwirkung haben sie einfach nicht. Sie sind vielleicht zu intellektuell, als daß sie die Leute, die sie erreichen wollen, erreichen können. Was ich aber eigentlich bedauerlich finde, dort sind die besseren Politiker, Menschen (?) vielleicht. das Gerangel um Frau Wagenknecht war schon unerträglich.Na ja, Politik ist ein unheimlich weites Feld und eine wichtige Aufgabe wird sein, es überschaubarer zu gestalten.Politik muß den Leuten insgesamt wieder näher gebracht, jeder soll mit Freude beteiligt sein. Der Spruch "Laß die da oben mal machen" muß einfach in Vergessenheit geraten, unsinnig werden.

Die Grundvorstellung, daß jeder bestmöglich beteiligt werden soll in allen gesellschaftlichen Belangen bringt mich zum Titel. Kirche, Religion, Spiritualität fand ich immer schon spannend. Ich kann auch nicht mehr sagen, wann genau ich auf das Phänomen der Katharer gestoßen bin, das ist schon länger her. Ich lese gerade wieder etwas zu den Katharer und ich finde es schwierig; Glaubensgeschichten zu folgen ist nicht immer einfach, siehe Mormonen, Scientologen, klingt, nett formuliert, etwas verworren und seltsam vielleicht. Da haben aber die Katharer nicht die seltsamste Genese. Interessant und wichtig werden sie durch das, was ihnen die Katholische Kirche ihnen im Laufe ihrers Seins angetan hat. Verfolgung bis hin zur Auslöschung im 14. Jahrhundert. Und natürlich sind sie auf das übelste verleumdet worden. Die Auslöschung muß man zum Glück heute nicht mehr befürchten, aber die Verleumdung ist immer noch ein veritables Mittel. Zum Beispiel ist es gelungen, die Querdenker en toto als rechts abzustempeln, was ich für fragwürdig halte. Egal.
Jetzt muß man sich fragen, warum die Katharer so viel negative Energie auf sich gezogen haben? Was sie eben für mich auch interessant machen, ich meine, nachdem ich mich wieder damit beschäftige, habe ich festgestellt, wie wenig ich eigentlich über die Katharer weiß, und wie spannend sie sind, ist der Umstand, daß sie geistige Unabhängigkeit propagieren, das alte Testament wird abgelehnt, Jesus wird als Mensch gesehen, und die Göttlichkeit findet man ohne Hilfe von außen in sich selber. Die Vorstellung, daß Menschen ohne Adel und Kirche leben können, war für die Eliten unerträglich. Ähnliches können wir heute auch beobachten. Die Eliten wehren sich mit allen Mitteln gegen geistig unabhängige Menschen. Wissenschaft wird zur Ersatzreligion und Expertentum formt den modernen Faschismus. Womit wir im Grunde bei Corona sind, kein vernünftiger Mensch mag sich noch mit diesem Thema konfrontieren lassen, wir kommen aber alle nicht daran vorbei, der Umgang mit Corona ist gelebter Faschismus. Demokratische Belange werden mit den Füßen getreten, der Bundestag wird ignoriert, es wird DURCHREGIERT. Unglaublich, und sie haben nicht die Spur von Scham. Es würde zu weit führen, sich mit all den Verfehlungen dieser Pseudodemokratie zu beschäftigen. Und nein, ganz sicher sind alle diese Politiker nicht das Volk, sie gehören nicht mehr dazu, sie haben sich exponiert, ein Teil betrachtet den Staat als Selbstbedienungsladen. Unserer Eliten sind grundlegen dysfunktional. Ich selber behaupte, alle unsere Eliten sind dysfunktional, da ist nichts zu erkennen, das die Kraft zur Korrektur hätte. Und da mag man mich gerne berichtigen, ich sehe da nichts.
Eine repräsentative Demokratie kann in sich nur fehlerbehaftet sein, sie lebt vom Glauben, jemand sei minderbefähigt und bräuchte deshalb jemanden, der auf einer höheren gesellschaftlichen Ebene Vertretung ausübt, drastisch überspitzt: "Du dumm, ich intelligent ... " Wie wir seit Jahrtausenden sehen, funktioniert das nur begrenzt gut. Heute erleben wir, daß wir derbe verarscht werden. Wissenschaftlern werden Maulkörbe aufgezwängt, die Bevölkerung wird mit Angst erzogen. Wozu soll das gut sein? Für den Machtdünkel einiger weniger? Damit wären wir imho bei einem Kernproblem. Uns wird ja auch gerne vermittelt, verkauft, daß Macht normal sei, dazu gehöre. Ist das wirklich so? Und selbst wenn es wirklich umfassend so wäre, was ich bezweifle, müßte man sich global fragen, wie man vielleicht konstruktiver mit diesem Problem umgeht. Machthaber vielleicht besser erziehen? Das geht nur in einer echten Basisdemokratie, in der Verfehler direkt abgewählt werden können. Damit habe ich eigentlich mein Kernanliegen erreicht: Wie gestaltet man eine basisdemokratische Partei absolut Narrensicher, veränderungssicher. Ist das überhaupt notwendig? Braucht es eine basisdemokratische Partei, wenn eine Partei nur eine bürokratischer Körper sein, ein Hindernis zur direkten Demokratie? Ich selber denke ja, um überhaupt in Bewegung zu geraten, braucht man etwas, das die Leute auch verstehen können. Wie soll eine Politik ohne Parteien überhaupt funktionieren, fragen sicher viele. Im Zeitalter des Internets, meine ich, geht das ganz locker. Wir haben doch auch ausreichend Experten, die den Weg zur sicheren Umsetzung begleiten können. Aber bleiben wir bei den Parteien als angenommene Notwendigkeit. Eine Partei wie ich sie mir vorstelle, soll grundsätzlich basisdemokratisch und antiautoritär sein, bestenfalls noch ohne jeglichen Personenkult. Der wird sich vermutlich nicht ganz vermeiden lassen, es wird Leute geben, die bekannter als andere sind, die vielleicht sogar in Talkshows auftreten werden
, die Partei vorstellen, repräsentieren werden. Aber es wird ein ausgeklügeltes Regelwerk geben müssen, das verhindert, das irgendjemand in bekannter politischer Manier fehlwirken kann. Die gesamtgesellschaftliche Wirkung einzelner Personen muß drastisch eingeschränkt werden. Auf allen Ebenen, vor allem aber innerhalb einer Partei. Dazu stelle ich mir einen Vertrag vor, den jede Person bei Eintritt unterschreibt, der einfach und eindeutig formuliert ist, und der beinhaltet, daß Personen umgehen aller Funktionen und Ämter, auch die, in die sie bei gesamtgesellschaftlichen Wahlen hineingewählt wurden, bei Verfehlungen enthoben werden können.
Um in diesem Sinne funktionieren zu können, also jederzeit und auch recht spontan Wahlen durchführen zu können, braucht es erhebliches know how. Ich hatte mit Auftauchen der Piraten als Partei die Hoffnung, hier ist es, liquid democracy, wie sie das angedacht hatten, wäre genau das gewesen. Die Leute sitzen zu Hause an ihren Rechnern und partizipieren. Wo sind sie hin, die Piraten? Sie haben sich intern zerstritten, man könnte unterstellen, daß linksextreme Kräfte diese Partei usurpiert haben, so ähnlich wie auch die AfD zunehmend von rechten, rechtsextremen Kräften unterwandert worden ist (wenn ich den Vorgang hier richtig darstelle). Und auch das gilt es, mit Hilfe des angedachten Vertrages zu verhindern, kein Shit storm, kein sonstiges Gehetze, per Vertrag ausgeschloßen und gegebenenfalls zum Ausschluß führend. Hier möchte ich sagen, der gesellschaftliche Impact muß maximal sein, daher muß man sowohl nach innen als auch nach außen sauber funktionieren. Was nicht heißen soll, daß es um Dogmatik oder Faschismus gehen soll, ganz im Gegenteil, antiautoritär, nicht direktiv, immer die Gesamtheit im Blick. Kritik ist gut und notwendig, nur wer mit solcherlei konstruktiv umgehen kann, kann sich entwickeln und anderen bei eben diesem Prozeß, der Entwicklung helfen, unterstützen.
Tja, das Konstruieren einer Partei ohne Hierarchie und Machtstrukturen ist wirklich nicht einfach. Aber so muß es sein, vor allem auch ohne Berufspolitiker, eines der größten Übel an einer freiheitlichen Demokratie.
Im Grunde müssen alle mitmachen. Aber man muß akzeptieren, daß viele das so massiv nicht wollen. Im Zuge des eigenen, anstrengenden Lebens, wollen sie es vielleicht einfach, überschaubar, ohne Aufwand. Das kann so natürlich nicht wirklich gut sein, gut gehen. Ich verweise noch mal darauf, man kann ja sehen, was die Folge ist, wenn Mächtige das allgemeine Leben organisieren.